Doch am Abend gab der Morgen seine Schatten zurück.
Ich denke an mein vergangenes Leben. Denke an die Lieben, die ich gelebt habe. Die ich gegeben habe. Denke an die gegebenen Lieben.
Wer hat sie bekommen und verschwendet, wer erst gar nicht bemerkt?
Ich erinnere tausend rote Rosen, ich denke an drei Teile Gold für den Klang einer Stimme, ich erinnere grüne Augen, ich denke an Safran für die erste Sonne auf einem Haar, ich erinnere schwarzes Haar. Ich denke an Lapislazuli für einen Blick, ich erinnere Initiationsakte, ich denke an Rosenholz für eine schlafende Haut, ich erinnere stille Wasser. Ich denke an Umbra für einen Mund und erinnere Farben: rot, schwarz und weiß. Ich denke an Anemonen für einen Schoß und ich erinnere Fahrräder und ich denke an Crêpe de Chine für ein Schweigen und ich erinnere Techno-Musik, ich denke an Ambra für den Duft einer Bewegung und ich erinnere Frauen mit kurz rasiertem Haar. Ich denke an roten Mohn für die Klugheit einer Stirn und ich erinnere orange und ich denke an Topase für eine Liebe im November und ich erinnere blau. Ich denke an blaue Schleen zu ihrem Schutz. Ich erinnere Worte die durch Räume hallen und ich denke an Perlmut für eine Wehmut, ich erinnere Arme die sie halten sollten und denke an Rubine für einen Stolz, ich erinnere Dichtung die aufgefangen werden will und ich denke an weiße Lilien für den Mut einer Verzweiflung und ich erinnere das in einem Atemzug. Ich denke an Daunen für einen freien Fall und eine handvoll Magnolien für ein sonderbares Lächeln.
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