Im Fenster spiegelten sich duzende Kerzen.
Warmes gelbes Licht brach sich in einem Stern und trug einen Geist durch die verschneiten Scheiben. Fort durch den kalten Wald. Engel flogen durch die Luft und im Bett schlief ein Kind. Ein Weihnachtsengel brachte, Weihrauch, Myrrhe und wilde Rosen.
Im Wald stand unsicher ein Reh und starrte den Engel an.
Er lächelte sich fort in die schneiende Nacht. Ein Wolf heulte nach seinem Rudel. Die Tage wurden müde. Das Licht flog mit dem Geist zu dem Engel. Der saß lächelnd auf einer roten Couch und weinte. Sein Lächeln starb nie. Vielleicht saß er auch manchmal an flackernden Feuern und hielt einen toten Fisch ins Licht, neben einem Fluss. Der Fluss hatte ihm den Fisch geschenkt, als Dank für das Delphinlachen. Der Engel lächelte in das Feuer. Er stieg auf sein Fahrrad und fuhr auf endlosen Wegen in den Regen. Durch Wälder und an Felsen vorbei. Er lächelte für die Felsen und für das Meer und für seine Freunde die Elfen, die ihm auf seinem Weg zuwinkten. Sie tanzten für ihn bis die Musik verstummte.
Eine kleine Träne blieb zurück und setzte sich an das Feuer. Eine kleine Träne und viele Lacher, die sich Kleider aus rotem Organza angezogen hatten und in Rosengärten tanzten.
Der Engel sah den Schnee fallen und wie die roten Rosen auf dem Schnee lagen, sanft und ruhig.
In einer großen Kirche brannten Kerzen für Maria und auch sie lächelte und der Raum erhellte sich von so vielen Kerzen und von soviel Musik. Ein Schmetterling flog durchs Portal und setzte sich auf das linke Ohr des Wolfes. Er flüsterte ihm zu, was der Mond ihm erzählt hatte und lachend lief der Wolf davon. Er lief durch den Wald über das Feld, bis es dunkel war und er den Mond sah und die roten Sterne die auf dem Feld lagen. Dort tanzte er bis die Sonne aufging und sich in schmalen Streifen auf den Wald legte. Das Licht flog weiter durch den Schnee bis ins nächste Jahr, leise klopfte es an die Tür und der Engel öffnete und servierte Tee und Ingwer.
Dann wurde es still.
Das Licht kehrte zurück zu dem Stern und ein leiser Seufzer entwich dem stillen Atem des Geistes. Die Kerzen spiegelten sich im schneebedeckten Fenster und leuchteten wie strahlende Frauenaugen.
Es weinte die Träne des Lebens und ließ sich los
und sie fiel.
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