Ich traf einen jungen Mann, vielleicht traf auch er mich. Jedenfalls hatte sich mein Antlitz erhoben und schaute mitten in ein mir fremdes Gesicht. Wie flatterndes Herbstlaub starrte mich dieses Gesicht unsicher an. Und für einen Moment dachte ich nicht mehr an ihre zähen Mitternachtsküsse und nicht mehr an den Wind der Seine Segel Richtung Morgen blies.
In einer düsteren Kneipe am Ende einer fremden Stadt traf ich ihn wieder. Sein Lächeln hing nervös zwischen Marlboro-Schachteln und Rotweingläsern. Manchmal fiel es unter den Tisch. Er nestelte an einem Bierdeckel und dann und wann an seinem blonden Haar. Er sprach von Serverabstürzen und Verkaufsgesprächen für Netzwerkanbindungen. Er referierte über den Sinn und Unsinn von Chatrooms und Foren und redete über Kinder und seine schwangere Frau. Er lächelte verlegen und fuhr mich nach vier Rotwein mit einem VW-Bus zum Parkhaus.
Ich lächelte zurück und dachte, Sachen gibt’s.
Er winkte mir hinterher und dann verschwand er.
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